WEIHNACHTSCLUBABEND der Landesgruppe Wien

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Im voll besetzten großen Extrazimmer der Arsenalstuben fand am Montag, den 17. Dezember 2012 der Weihnachtsclubabend der Landesgruppe Wien der ÖGHK statt.

Landesrepräsentant Wolfgang Dudek begrüßte die vielen Besucher und ermunterte die Clubabendbesucher zum Tausch bzw. Kauf der ausgestellten Oldtimer-Schätze. Mit einem kurzen Rückblick auf 2012 und einer Vorschau auf das Programm des Jahre 2013 informierte Wolfgang Dudek über die Aktivitäten der Landesgruppe Wien.

Bei zwei unverzichtbaren Aktivisten konnte und durfte sich die Landesgruppe Wien bedanken:
René Sebestian und Gerhard Huber, der Herausgeber der VOZ und Betreuer unserer Homepage und sein kongenialer Fotograf erhielten jeder ein sehr persönliches Buchgeschenk als kleinen Dank für ihre unermüdliche Berichterstattung über die Aktivitäten unserer Gesellschaft und der Oldtimer-Szene.

Und dann kam der von Wolfgang erbeten Höhepunkt des Abends: Clubmitglieder sollten Weihnachtsgeschichten erzählen.
Josef Stadtherr machte den Anfang und erzählte von seinem Fachgespräch mit dem Christkind über ein ultimatives Weihnachtskekse-Rezept. Kostproben dieser besonderen Kekse gab es dann natürlich auch – sie schmeckten wunderbar, leider blieb es nur bei Kostproben und auch das Rezept blieb ein Geheimnis!

Dann gaben Fritz Tengler und Angie Dudek Geschichten zum Besten und Gerhard Markl überraschte das Auditorium mit einem selbst verfaßten Weihnachtsgedicht. Es gab großen Applaus für alle Vortragenden und besonders für den Dichter!
Angeregte Gespräche beendeten erst zu später Stunde diesen Clubabend!
L.M.

Auf vielfachen Wunsch hier der Abdruck von Gerhard Markl’s Weihnachtsgedicht:


Ich erzähle Euch mit dem Gedicht
eine wahre Weihnachtsg’schicht!
Der Weihnachtsabend ist fürwahr
der allerschönste Tag im Jahr.
Kinder, Verwandtschaft sitzt beim Tisch
und es gibt Kekse, Wein und Fisch.
Die Herrn im Leiberl übers Jahr
tragen heut‘ Krawatten gar.
Die Damen aber Dekolleté
z’wegen nach dem Fest, ihr wißt’s ja eh!
Der Franz fährt seinen MG B
im Sommer nur, niemals im Schnee.
Das gute Stück ist garagiert
und ward seit Herbst nicht mehr berührt.
In der Garage lagern auch
die Weihnachtssachen, so ist’s Brauch.
Die Gattin spricht: Franz, sei ein Schatz
hol mir von dem Garagenplatz
Christbaumschmuck, Kerzen, Zünder
und die Geschenke für die Kinder.
Dazu für unserer Gäste Wohl
etwas vom besten Alkohol.
Der Franz in der Garage steht
von dem Benzinduft leicht umweht.
Da fällt dem Guten plötzlich ein
der Motor ging nicht mehr ganz rein.
In Gedanken hat der Tropf
Kerzen und Zünder noch im Kopf.
Ich werd mal nach den Kerzen sehn,
der Motor wird dann besser gehen.
Im weißen Hemd, noch frisch gestärkt
wird am Motor herum gewerkt.
Das Kerzenbild ist wunderbar
da ist für unseren Franz ganz klar,
den Fehler muß ich heut besiegen
s’kann nur am Unterbrecher liegen
und ehe unsereiner schaut,
ist der Verteiler ausgebaut.
Das Weihnachtshemd, einst strahlend weiß
hat Flecken schon vom Arbeitsschweiß
und etwas Öl vom Motorblock
verunstaltet den Überrock.
Manche werden’s nie kapieren:
Verteilerwellen muß man schmieren,
das tut der Franz auch nicht zu knapp
und auch die Hose kriegt was ab!
Unser Franz, nicht mehr ganz rein,
stellt auch noch die Ventile ein.
Er streift nochmals am Motorblock,
noch mehr verschmiert sind Hemd und Rock!
Ich will nicht bis zum Frühjahr warten
und werd‘ den Motor einmal starten.
Wie gesagt, so getan
Sogleich auch springt derselbe an.
Die Riemenscheibe dreht sich schnell
faßt die Krawatte auf der Stell‘
das gute Stück ganz plötzlich reißt
und sich in zwanzig Stück spleißt!
ganz rein ist er noch nicht gelaufen,
so soll er etwas Besseres saufen.
Ein Motor, der was leisten soll –
bei Rennen – der kriegt Alkohol,
das kann dem Motor, diesem faden
in diesen Fall doch auch nicht schaden.
Hurra! ruft Franz, ich hab’s ich hab’s
da steht ja eine Flasche Schnaps.
Ein Viertel hat er selbst genossen,
den Rest dann in den Tank gegossen.
Selten so – zur Weihnachtszeit,
an diesem Abend hat’s geschneit!
Bei solchem Wetter ist’s zwar hart,
ich mach jetzt eine Probefahrt!
Das Auto schon betagt an Jahren,
werd‘ ich einmal kräftig fahren.
Außer Wien führt er den Wagen,
wo Fuchs und Has‘ „Gut-Nacht“ sich sagen,
da gab’s im Motor ein Gerassel,
das war der Anfang vom Schlamassel!
Finster ist’s, das Auto steht,
die Straße ist schon leicht verweht.
Kalt ist dem Franz an Händ‘ und Füßen,
was Warmes tät er gern genießen.
Beim letzten Treffen, fällt ihm ein,
als Trostpreis gab’s ne Flasche Wein!
Im Kofferraum ist die Bouteille
Franz trinkt sie aus in aller Schnelle.
Der Gute ist schon ziemlich blau –
auf Kerzen, Zünder wart‘ die Frau.
Wo ist denn nur der Franz geblieben,
die Zimmeruhr, sie zeigt schon sieben!
Der Weihnachtsbaum ist ungeschmückt
und auch die Kinder nicht beglückt.
Indes hat Franz in dunkler Nacht
sich ums Familienglück gebracht.
Kommt keiner, der mich armen Deppen,
rasch nach Hause könnte schleppen?
Hurra, da kommt ein Licht herbei!
Oje – es ist die Polizei!
Tag! Papiere, Dreieck, Apotheken,
verdammt, wo tut das Zeug nur stecken?
Sind Sie betrunken, kann das sein?
Sie riechen ja nach Schnaps und Wein!
So, nun aber auf der Stell‘
blasn’s in das Röhrl schnell!
2 Promille tut das zeigen
und unserem Franz, dem wird ganz eigen.
800 Euro wollen wir haben,
das Auto bleibt da steh‘n beim Graben.
Wenn Sie nicht zahlen auf der Stelle,
kommen Sie in eine Zelle!
Franz bittet: nicht hinein ins Loch,
es ist ja Weihnachtsabend doch!
Die Polizei, sonst hart wie Eichen
weil Weihnacht ist, läßt sich erweichen.
Denn die beiden Polizisten,
sind Gott sei Dank getaufte Christen.
Sie führen Franz sogleich geschwind,
zu seinem Haus und Frau und Kind.
Nun steht der Franz vorm Haus im Regen –
ein Müllmann ist ein Sir dagegen.
Seit dem Morgen unrasiert,
Gesicht und Kleidung ölverschmiert,
die zerschlissene Krawatte
einmal schönere Formen hatte.
Seine Frau öffnet die Tür,
im Dämmerlicht steht er vor ihr.
„Ein Sandler jetzt, um diese Zeit!
Das geht doch wirklich gar zu weit!“
Mein liebes Frauchen, sieh mich an,
ich bin es doch, dein lieber Mann!
Um Gottes Willen! meint die Frau,
du schaust ja aus wie eine Sau!
Der Franz sich fürchterlich geniert,
erzählt ihr, wie das ist passiert.
Weil Weihnachtsabend ist - komm rein,
ich will dir einmal noch verzeih’n.
Ich möchte doch auch, du kannst dir’s denken
zur Weihnacht dir was Schönes schenken.
Ein Fachbuch wär’s, was könnt’s sonst sein,
„Wie halt ich meinen Motor rein“!
Etwas vom Schneepflug ramponiert, wird der Wagen annonciert:
Fantastisch guter MG-B
mit Patina vom letzten Schnee,
der Motor läuft wie eine Schnur
Kost‘ 20.000 Euro nur!
Ein gutes Ende hat die G’schicht!
Gibt’s kein Applaus nun, werd‘ mitnichten
ich jemals wieder für euch dichten!
Wünsch euch ein schönes Weihnachtsfest
auf Zünder, Kerzen nicht vergeßt!